„Ich soll ins TCE? Aber was ist denn dann mit der Schule?"
Das ist eine der am häufigsten geäußerten Sorgen unserer Patientinnen und Patienten im Erstgespräch. Die Befürchtung, den Anschluss ans schulische Geschehen zu verlieren, gar ein Schuljahr wiederholen zu müssen, ist so groß, dass die Betroffenen sich oft nicht dazu durchringen können, die dringend notwendige Behandlung zu beginnen. Aus diesem Grund bieten wir ab März auch unseren älteren Patientinnen ab 16 Jahren die Möglichkeit, am Unterricht der Schule für Kranke teilzunehmen, und zwar vom ersten Tag der Therapie an. Zwei Stunden Unterricht pro Tag sind fester Bestandteil des Therapieprogramms. Die erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer der Schule für Kranke kommen zu uns ins Haus und unterrichten die Patientinnen und Patienten in eigens dafür ausgestatteten Räumen in Kleingruppen oder im Einzelunterricht. Es besteht ein enger Austausch mit der Heimatschule, um den Unterricht dem aktuellen Lehrplan anzupassen. Auch die Rückkehr in den schulischen Alltag im Rahmen der Stabilisierungsphase wird von der Schule für Kranke frühzeitig vorbereitet und begleitet.
Die Zusammenarbeit mit der Schule für Kranke hat sich in der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen seit 2011 bestens bewährt. Diese positiven Erfahrungen möchten wir nun auch auf die Gruppe der 16- bis 25-Jährigen übertragen. Wir möchten damit allen Schülerinnen und Schülern, die an einer Essstörung leiden, den Schritt in die intensive Therapie erleichtern. Falls Ihr noch Fragen dazu habt, könnt Ihr Euch jederzeit gerne an uns wenden.
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Dr. Karin Lachenmeir ist Psychologische Psychotherapeutin und seit 2002 im TCE tätig, seit 2008 als Leiterin der Einrichtung. Sie ist approbierte Verhaltenstherapeutin und hat Weiterbildungen in Körpertherapie und Systemischer Beratung absolviert. Seit 2011 ist sie zudem als Dozentin und Supervisorin für verschiedene Münchner Weiterbildungsinstitute tätig. Am TCE hat sie die Verantwortung für alle personellen, organisatorischen und fachlichen Fragen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten lesend oder schreibend, auf ausgedehnten Spaziergängen, im Kino, im Theater oder auf Reisen.